Weara­bles in der Medizin

Chan­cen, Risi­ken und regu­la­to­ri­sche Anforderungen

  • Medi­zin­pro­duk­te­ver­ord­nung (MDR)

Medi­zi­ni­sche Weara­bles, die zur Dia­gno­se oder Behand­lung von Krank­hei­ten ein­ge­setzt wer­den, unter­lie­gen den Anfor­de­run­gen der Medi­zin­pro­duk­te­ver­ord­nung (MDR). Die­se stellt hohe Anfor­de­run­gen an Sicher­heit, Leis­tung und kli­ni­sche Evi­denz. Her­stel­ler müs­sen nach­wei­sen, dass ihre Pro­duk­te zuver­läs­sig funk­tio­nie­ren und kei­ne Gesund­heits­ri­si­ken darstellen.

  • Abgren­zung von Consumer-Wearables

Die Abgren­zung zwi­schen ein­fa­chen Fitness-Trackern und Medi­zin­pro­duk­ten ist nicht immer ein­deu­tig. Ent­schei­dend sind die Zweck­be­stim­mung des Her­stel­lers und die tat­säch­li­che Nut­zung. Ein Weara­ble, das ledig­lich all­ge­mei­ne Fit­ness­da­ten auf­zeich­net, gilt nicht als Medi­zin­pro­dukt. Sobald es jedoch medi­zi­ni­sche Dia­gno­sen unter­stützt oder in The­ra­pie­pro­zes­se ein­greift, grei­fen die MDR-Vorgaben.

  • Daten­schutz und IT-Sicherheit

Medi­zi­ni­sche Weara­bles ver­ar­bei­ten beson­ders schüt­zens­wer­te Gesund­heits­da­ten. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ver­pflich­tet Her­stel­ler und Anbie­ter, höchs­te Sicher­heits­stan­dards zu gewähr­leis­ten. Dazu gehö­ren die Ver­schlüs­se­lung der Daten­über­tra­gung, Zugriffs­kon­trol­len und trans­pa­ren­te Datenschutzrichtlinien.

Imple­men­tie­rung und Auf­recht­erhal­tung eines Pro­duct Com­pli­ance Manage­ment Sys­tems (PCMS)

Die regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen an Weara­bles, ins­be­son­de­re im medi­zi­ni­schen Bereich, sind also hoch. Her­stel­ler müs­sen sicher­stel­len, dass ihre Pro­duk­te den gel­ten­den gesetz­li­chen Vor­ga­ben ent­spre­chen, um Markt­zu­gang, Pro­dukt­si­cher­heit und Ver­brau­cher­schutz zu gewähr­leis­ten. Ein struk­tu­rier­tes Pro­duct Com­pli­ance Manage­ment Sys­tem (PCMS) hilft Unter­neh­men, die­sen Her­aus­for­de­run­gen sys­te­ma­tisch zu begeg­nen und recht­li­che Risi­ken zu minimieren.

Ein effek­ti­ves PCMS für Weara­bles soll­te fol­gen­de Ele­men­te umfassen:

  • Regu­la­to­ri­sche Ana­ly­se und Risikobewertung
    • Iden­ti­fi­ka­ti­on rele­van­ter Geset­ze, Nor­men und Zertifizierungsanforderungen
    • Durch­füh­rung regel­mä­ßi­ger Risi­ko­be­wer­tun­gen im Hin­blick auf Compliance-Risiken
  • Pro­zes­se zur Pro­dukt­ent­wick­lung und ‑zulas­sung
    • Frü­he Ein­bin­dung regu­la­to­ri­scher Anfor­de­run­gen in den Entwicklungsprozess
    • Doku­men­ta­ti­on der Pro­dukt­kon­for­mi­tät durch tech­ni­sche Dossiers
    • Vali­die­rung der Ein­hal­tung durch inter­ne Audits und exter­ne Zertifizierungen
  • Daten- und Cybersicherheitsmaßnahmen
    • Umset­zung von Datenschutz-by-Design und Security-by-Design-Prinzipien
    • Regel­mä­ßi­ge Sicher­heits­up­dates und Schutz­maß­nah­men gegen Cyberangriffe
  • Pro­dukt­kenn­zeich­nung und Dokumentation
    • Bereit­stel­lung voll­stän­di­ger und kon­for­mer Produktkennzeichnungen
    • Erstel­lung und Pfle­ge von Gebrauchs­an­wei­sun­gen und tech­ni­schen Unterlagen
  • Moni­to­ring und kon­ti­nu­ier­li­che Verbesserung
    • Imple­men­tie­rung eines Sys­tems zur Markt­über­wa­chung und Mel­dung von Sicherheitsvorfällen
    • Regel­mä­ßi­ge Schu­lun­gen der Mit­ar­bei­ter zu neu­en regu­la­to­ri­schen Entwicklungen
    • Ein­bin­dung eines Beschwer­de­ma­nage­ments zur kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­bes­se­rung der Produktqualität

Fazit

Her­stel­ler von Weara­bles soll­ten ein Pro­duct Com­pli­ance Manage­ment Sys­tem als inte­gra­len Bestand­teil ihrer Unter­neh­mens­stra­te­gie eta­blie­ren. Ange­sichts der zuneh­men­den regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen kann ein struk­tu­rier­tes PCMS nicht nur recht­li­che Risi­ken mini­mie­ren, son­dern auch Wett­be­werbs­vor­tei­le schaf­fen und das Ver­trau­en der Ver­brau­cher stär­ken. Eine kon­ti­nu­ier­li­che Über­prü­fung und Anpas­sung des Sys­tems ist essen­zi­ell, um auf neue regu­la­to­ri­sche Ent­wick­lun­gen und tech­no­lo­gi­sche Fort­schrit­te reagie­ren zu können.

Haus­nach­richt

Für den 5. Juni 2025 laden wir Sie ein, auf unse­rer Digi­tal Busi­ness Con­fe­rence mit uns und füh­ren­den Vertreter:innen aus der Wirt­schaft, Auf­sichts­be­hör­den und Wis­sen­schaft, um die drän­gends­ten recht­li­chen Her­aus­for­de­run­gen und prak­ti­ka­ble Lösun­gen für Cyber­si­cher­heits­stra­te­gien zu dis­ku­tie­ren.  Im Fokus ste­hen die Umset­zung der NIS-2-Richtlinie sowie die Anfor­de­run­gen des Cyber Resi­li­ence Act (CRA).

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