Telemedizin – Fortschrittliche medizinische Versorgung auf Distanz
Die Telemedizin wird auf verschiedene Weise definiert, doch im Kern geht es um die medizinische Versorgung aus der Distanz mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Während sie ursprünglich nur sporadisch über Telefon oder Funk genutzt wurde, umfasst sie heute eine Vielzahl an Konzepten, die die moderne Gesundheitsversorgung prägen.
Die Telemedizin überschneidet sich mit den Begriffen eHealth, mHealth und dHealth. Während eHealth als Oberbegriff für die Digitalisierung im Gesundheitswesen gilt, konzentriert sich die Telemedizin stärker auf ärztliche Behandlungen aus der Ferne.
Medizinprodukte und digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Medizinprodukte spielen eine zentrale Rolle in der Telemedizin, insbesondere bei der Erfassung und Übertragung von Patientendaten. Dabei gibt es klare rechtliche Vorgaben:
- Medizinprodukteverordnung (MDR) regelt Qualität und Sicherheit.
- Kategorisierung nach Risikoklassen bestimmt die Anforderungen (von einfachen Messgeräten bis zu implantierten Geräten).
- Erstattung durch gesetzliche Krankenkassen (GKK) erfolgt nur für Produkte aus offiziellen Verzeichnissen.
DiGA – Digitalisierung in der Patientenversorgung
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind eine neue Kategorie von Medizinprodukten bis Risikoklasse IIb, die speziell für die Versorgung von Patienten entwickelt wurden:
- Ein Fast-Track-Verfahren ermöglicht eine schnellere Aufnahme in die Regelversorgung.
- Kostenerstattung ohne Genehmigungsvorbehalt erleichtert den Zugang.
Obwohl DiGA ein großes Potenzial für Telemedizin bieten, liegt ihr Fokus bisher meist auf der Unterstützung des Selbstmanagements von Patient/innen. Es wird erwartet, dass mit der Zulassung von Produkten höherer Risikoklassen die Einbindung von Ärzt/innen steigt. Für Hersteller von DiGA lohnt sich künftig umso mehr die Aufnahme ihrer Produkte im DiGA-Verzeichnis des BfArM. Wie gut die Chancen auf eine Aufnahme ins Verzeichnis stehen, bzw. was noch erfolgen muss, um eine Aufnahme zu erreichen, ist über den kostenfreien reuschlaw DiGA Fast-Track-Check ersichtlich.
Fazit
Medizinprodukte spielen eine zentrale Rolle in der Telemedizin, insbesondere für die Erfassung und Übertragung von Patientendaten. DiGA stellen eine neue Produktkategorie dar, die durch ein beschleunigtes Zulassungsverfahren und ohne Genehmigungsvorbehalt den Einsatz digitaler Gesundheitsanwendungen in der Regelversorgung erleichtern soll und somit das Potenzial für telemedizinische Anwendungen, besonders im Bereich des Telemonitorings, erweitert.
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